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  Dorflehrpfad Wölsickendorf 1. ehemalige Schule
Die Schulen von Wölsickendorf und Wollenberg waren einklassig: alle Schüler wurden in ein und demselben Klassenraum gleichzeitig unterrichtet.
In Wölsickendorf waren es nachweislich stets etwa 50 Kinder. Hier wurden die Kinder bis zur 4. Klasse und dann weiter in Wollenberg bis zur 8. Klasse unterrichtet.
1963 wurden mit der Eröffnung der Zentralschule in Heckelberg für die Kinder der umliegenden Orte die Schulen überflüssig und aufgelöst.
Bis 1980 diente das Schulhaus in Wölsickendorf als Hort. Jetzt wohnen zwei Familien darin.
Der Wollenberger Schulraum war zunächst Arztstation und ist heute Gemeinschaftsraum.

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2. Sportplatz
Der Sportplatz wurde 1967 von der sportbegeisterten Jugend aus Wölsickendorf und Wollenberg errichtet. Die LPG und die Gemeinde unterstützten sie dabei. Der Platz dient nicht nur zum Fußball spielen, sondern auch als Festplatz zu besonderen Anlässen (z.B. Ernte- oder Dorffeste).
 
3. Feldbackofen
Der Backofen im Grundstück von Frau Annemarie Schleinitz wurde vor fast 100 Jahren erbaut und ist der letzte in Wölsickendorf.
Der Schornstein befindet sich direkt über dem Feuerungsloch, eine bautechnische Besonderheit. Trotz seines beträchtlichen Alters ist er noch immer voll funktionstüchtig.
Die Tradition des gemeinsamen Backens zu besonderen Festlichkeiten im Dorf hatte sich bis in die DDR-Zeit erhalten.
 
4. Ältestes Haus
Das Wohnhaus von Frau Schleinitz am Teich ist wegen seiner baulichen Besonderheiten vermutlich das älteste im Dorfe.
Die Küche mit ihrem Schwibbogen hat zwei deutsche Kübelschornsteine. Darin wurde früher geheizt, gekocht und geräuchert. Die beiden eisernen Türen sind nun vermauert.
 
5. Schmiede
Schon vor dem 30jährigen Krieg wurde eine Schmiede hinter dem Dorfpfuhl betrieben. Im 30jährigen Krieg zerstört und verlassen, wurde sie 1678 als Laufschmiede, später als Huf- und Waffenschmiede wieder aufgebaut. Ab 1911 begann die Elektroenergie, mit dem Schmiedefeuer zu konkurieren. Der letzte Schmiedemeister Gesche arbeitete vor allem für den Kirchbau und die Landwirtschaft. Auch Türen und Zäune nahm er in Auftrag. 1952 stellte er sein Handwerk ein, die gerade gegründete LPG benötigte seine Dienste nicht mehr.
 
6. Pfarrhaus
1888 unmittelbar neben der Kirche erbaut.
Nach 1945 fanden hier die Flüchtlinge notdürftig Unterkunft.
Der Gemeinderaum wird regelmäßig für Gottesdienste und Christenlehre genutzt.
 
7. Kirche
Die Kirche ist so alt wie das Dorf. Nach dem 30jährigen Krieg standen nur noch die Umfassungsmauern. 1699 wurde sie wieder geweiht, nach 200 Jahren der Innenraum erneuert. Weihnachten 1922 erstrahlte sie erstmals im elektrischen Licht. Zwischenzeitlich mußte der Kirchturm zweimal erneuert werden. 1993 bemalte der Berliner Künstler Peter Hoppe den Altarraum mit einer modernen Auferstehungsszene.

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8. Kriegerdenkmal
Am 28. November 1926 (Totensonntag) wurde in der Kirche eine Gedenktafel für die gefallenen Wölsickendorfer Krieger feierlich enthüllt. Anschließend weihte der Kriegerverein das Denkmal draußen vor der Kirche ein.
Dieser Gedenkstein wiegt 15 Tonnen und wurde mit Hilfe einer Dampfwalze des Gutsbesitzers Heidborn aufgestellt.
 
9. Feuerwehr
1929 mit 12 Mitgliedern gegründet, wurde sie bis 1945 zweimal zum Einsatz gerufen. Mit einer Handdruckspritze löschten die Feuerwehrleute die Flammen.
1949/50 organisierte sich die Feuerwehr neu. Ein kleines Gerätehaus wurde errichtet und 1955 erneuert. Das jetzige Feuerwehrgebäude bauten die Kameraden 1987 in ihrer Freizeit nach Feierabend.
 
10. Gutshof mit Gutshaus
Als 1909 Rittmeister Ludwig Heidborn als letzter das Gut übernahm, begann er rege zu bauen. Ein Mustergut, ein Musterdorf entstand, das modernste im Umkreis. Sämtliche Gutsgebäude und Feldscheunen wurden erneuert. Das Hofgebäude und die Brennerei wurden modernisiert. Der Pferdestall und die Getreidescheune waren wohl die größten des Oberbarnims. Es wurden auch Rinder, Schweine und Schafe sowie Obstbäume gezüchtet.
Im Gutshaus befinden sich heute Büros, Gemeinschaftsräume und Wohnungen.
Seit 1995 ist der "Dorfkrug" wieder offen.

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11. Brennerei
1856 erbaut für die Schnapsbrennerei aus Kartoffeln oder Zuckerrüben. Der Schornstein, das Wahrzeichen von Wölsickendorf, ist 40 m hoch.
1923 wurde die Brennerei nach neuestem Erkenntnisstand modernisiert. Im Winter lieferte sie den Dampf für die Heizung.
1945 wurde die Brennerei demontiert. Später benutzte die LPG das Gebäude zum Schroten. Heute ist es dem Verfall preisgegeben.
 
12. Pumpenhaus
1964 in einjähriger Bauzeit errichtet.
Das Pumpenhaus arbeitet in einem Dreistufenbetrieb über Druckbarometer.
Der Grundwasserspiegel beträgt hier an dieser Stelle 45m. Das Trinkwasser wird aus einer Tiefe von 70 ... 75m mit Unterwasserpumpen aus vier Brunnen heraufgepumpt. Es ist sehr eisenhaltig.
Mit diesem Trinkwasser werden auch die benachbarten Gemeinden Dannenberg, Torgelow, Krummenpfahl, die Bungalowsiedlung am Gamensee, Platzfelde, Steinbeck und Leuenberg versorgt.
 
13. Mühlenberg
Er erhebt sich nördlich von Wölsickendorf, bildet mit seinen 138m den höchsten Punkt und bietet eine wundervolle Aussicht.
Die letzte Windmühle gehörte zum Gute, wurde Mitte des 19.Jh errichtet und im April 1945 abgerissen. Nur einige Mühlsteine erinnern noch an die vergangenen Zeiten.
Die älteste Windmühle stand nachweislich seit 1375 auf dem Windmühlenberg an der Freienwalder Chaussee.

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© 2000
Auszüge aus der Dorfchronik,
zusammengestellt von Gisela Baumann
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