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Ehemalige Schule
Die Dorfschulen befanden sich stets in Nähe der Kirche. Meist waren es Küster, Schneidermeister oder Braumeister, die die Kinder unterrichteten. Über den Schneidermeister Daniel Kühn, Schulmeister von 1792 - 1812, wird berichtet: Die Schulen waren immer einklassig: alle Schüler wurden in ein und demselben Klassenraum gleichzeitig unterrichtet. In Wölsickendorf waren es nachweislich stets etwa 50 Kinder. In Kriegszeiten fand der Unterricht recht unregelmäßig statt, aus Mangel an Lehrern. Im Sommer mußten die Kinder ohnehin bei der Ernte helfen. Nach 1945 wurde die 1.- 4. Klasse im Wölsickendorfer Schulhaus, die 5. Klasse im Schloß und die 6.- 8. Klasse in Wollenberg unterrichtet. Ab 1963 übernahm die Zentralschule in Heckelberg alle Schüler ab der 3. Klasse, später komplett ab der 1. Klasse.
Die Wölsickendorfer Schule wurde 1972 aufgelöst. Bis 1980 diente das Schulhaus als Hort. Jetzt wohnen zwei Familien darin. |
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Gut
Schon im Landbuch Carls des IV. wurde das Gut bereits erwähnt. Die Besitzer wechselten häufig. Mal waren es die Familien von Bomsdorf, mal die von Münchow, von Bessel, von Geuder, von Forestier, von Bredow, kurzzeitig auch andere. So mancher verlor in Kriegszeiten seinen Besitz. Doch jeder neue Herr baute sein Gut wieder auf oder gestaltete es zumindestens um. 1843/44 zum Beispiel. Der herrschaftliche Hof erstand neu, nun mit einem massiven, 2stöckigem Gebäude. Der Pferdestall wurde stark vergrößert, eine Brennerei hinzugefügt. 1909 übernahm Rittmeister Ludwig Heidborn als letzter das Gut. Nach Kriegsende diente das Herrenhaus Flüchtlingen als Notunterkunft. Später befanden sich hier u.a. eine Arztpraxis und ein Friseursalon. Bis heute nutzt die Gemeindeverwaltung einige Räume. Auch beherbergt es einige Wohnungen und seit 1995 wieder den „Dorfkrug". Das Gut ist derzeit zum Verkauf angeboten. Scheunen und Stallungen verfallen, weil keiner sie erhält.
Schade. Ein wertvolles Stück Baugeschichte droht verloren zu gehen.
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Kirche
Die Kirche ist so alt wie das Dorf. Seit über 650 Jahren erhebt sie sich, umgeben vom Friedhof, als rechteckiger Feldsteinbau mit eingezogenem Rechteckchor. Die wechselvolle Geschichte des Dorfes spiegelt sich auch im Leben dieser Kirche wider. Im 30jährigen Krieg wurde sie so sehr zerstört, daß nur noch ihre Umfassungsmauern blieben, „...einem Steinhaufen ähnlich...". Und mittendrin die Glocke. Erst 50 Jahre später entstand die Kirche neu. 1699, am 19. November, wurde sie wieder eingeweiht. Knapp 200 Jahre später wurde sie innen noch einmal erneuert. 1919 gründete Schulmeister Willy Schälike einen Kirchenchor.
1922, Heiliger Abend. Die kleine, schmucklose Kirche erstrahlte im hellen Licht. Der Gutsbesitzer, Ludwig Heidborn, hatte elektrisches Licht legen lassen. Auch den Kirchturm ließ der Herr Rittmeister erneuern. Eine Wetterfahne mit den Initalien „LH" erinnerte daran. Am 28. November 1926 (Totensonntag) wurde während einer Gedächtnisfeier die Gedenktafel für die gefallenen Wölsickendorfer Krieger in der Kirche enthüllt. 1970 wurde die Kirchturmspitze vom damaligen Schmiedemeister Gesche und zwei Dorfbewohnern erneut ausgebessert. 1993 erhielt der Altarraum einen besonderen Wandschmuck: der in Berlin lebende Künstler Peter Hoppe bemalte sie mit einer modernen Auferstehungsszene. Zu kirchlichen Feiertagen, Hochzeiten, Taufen und ähnlich feierlichen Anlässen finden die Gottesdienste in der Kirche statt. |
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© 2000 Auszüge aus der Dorfchronik, zusammengestellt von Gisela Baumann (at) woelsickendorf.de für's www bearbeitet durch thobawebdesign ;-) |