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Angefangen hatte es schon viel, viel früher: Es goß in Strömen. Die Fuhrwerke quälten sich durch den aufgeweichten Lehm. Plötzlich stockte der Troß. "Warum geht es nicht weiter? Wo sind wir?" tönte es barsch aus der Kutsche. "Etwa 50 Meilen hinter Berlin, Herr. Auf den Höhen des Barnims. Schaut, eine verlassene Siedlung. Laßt uns hier lagern!". Der Flecken gefiel ihnen, und sie blieben. Sie rodeten etwas Wald, bauten Häuser und eine Kirche und ein Gut für den gnädigen Herrn. Eine deutsche Siedlung in der überwiegend von Wenden bewohnten Gegend. Sie ernährten sich von Ackerbau und Viehzucht. Die Jahre zogen ins Land. Im 14. Jahrhundert hatte Kaiser Carl IV. erfolgreich sein Land vermehrt und auch die Mark Brandenburg erobert. Nun fehlte ihm die Übersicht über all seinen Besitz. Seine Berater empfahlen ihm, ein Landbuch (Grundbuch) anzulegen. An einem warmen Frühlingstage des Jahres 1375 ritt ein Herold durch den Oberbarnim. "Seine Majestät der Kaiser will seine Güter und Untertanen zählen. Drum sagt an, wer Ihr seid und wieviele!" grüßte er jede Siedlung. Und so notierte er im Landbuch Carls IV. im Jahre 1375: „...Wölsickendorf mit 54 Hufen (Flurstücken), davon gehören 36 den Bauern, vier dem Pfarrer und 14 zum Gute..."
Stolz sind die Höhendörfler über diese erste nachweisliche Erwähnung vor 625 Jahren. Anlaß genug, dies heute, im Jahre 2000, festlich zu würdigen.
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Gute Zeiten kamen und schlechte. Raubend und plündernd zogen die Hussiten durchs Land und metzelten alles nieder, was im Wege stand. Keine Siedlung blieb verschont. Einer der nächste Kriege dauerte volle 30 Jahre. Und wieder wurde geplündert, geschändet und zerstört. Aber jedesmal blieb ein Fünkchen Leben. Die Chronik berichtet über Wölsickendorf nach dem 30jährigen Krieg: Eine Pergamenturkunde von 1698 bescheinigt: Die älteste Windmühle stand nachweislich seit 1375 auf dem Windmühlenberg an der Freienwalder Chaussee. Die letzte Windmühle stand seit Mitte des 19.Jh. auf dem Windmühlenberg hinter dem Gute und wurde 1945 abgerissen. Die Feldziegelei (Ziegelei-Kute am Kruger Weg) war nach dem 30jährigen Krieg für den Wiederaufbau des Dorfes und des Gutes erforderlich. Am 17.9.1810 legte ein unglückseliger Brand das Gut und einen Großteil des Dorfes in Schutt und Asche. Die schönen alten Laubenhäuser, damals typisch für die Gegend, wurden leider nicht wieder aufgebaut. Der älteste Krug befand sich nachweislich seit 1375 an der Steinbecker Chaussee. Ein weiterer Krug lag gegenüber dem Dorfpfuhl bzw. dem Gute.
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Die ältesten ortsanwesenden Familien lt. Kirchenregister sind
Vereine: |
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© 2000 Auszüge aus der Dorfchronik, zusammengestellt von Gisela Baumann (at) woelsickendorf.de für's www bearbeitet durch thobawebdesign ;-) |